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Risikolebensversicherung

Finanzielle Sicherheit für den Ernstfall: Alles über Risikolebensversicherung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Risikolebensversicherung zahlt eine festgelegte Summe an Deine Hinterbliebenen, wenn Du stirbst. Diese Todesfallsumme hilft, finanzielle Belastungen zu mindern.
     

  • Diese Versicherung ist essenziell, wenn Deine Familie auf Dein Einkommen angewiesen ist oder Du einen Hauskredit abzahlst. Sie bietet finanzielle Sicherheit in schwierigen Zeiten.
     

  • Eine Versicherungssumme von 200.000 Euro kostet zwischen 100 und 300 Euro im Jahr. Es gibt Varianten mit konstanter oder sinkender Versicherungssumme während der Vertragslaufzeit.
     

  • Die Beiträge richten sich nach Versicherungssumme, Laufzeit, Alter und Gesundheitszustand der versicherten Person. Es handelt sich um eine Risikoversicherung, bei der es nur im Todesfall während der Vertragslaufzeit eine Auszahlung gibt. Eine Ausnahme ist die vorgezogene Todesfall-Leistung bei tödlichen Erkrankungen.

Risikolebensversicherung
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Für wen ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll?

 

Über eine Risikolebensversicherung (kurz: Risiko-LV) solltest Du nachdenken, wenn Du Deine Familie finanziell absichern möchtest. Denn wenn Dir mal etwas zustößt, kann für Deine Familie eine große finanzielle Lücke entstehen. Eine Risikolebensversicherung zahlt eine vereinbarte Summe an Deine Angehörigen, wenn Du stirbst. Sie gehört daher wie die Sterbegeldversicherung zu den Todesfallversicherungen. Besonders sinnvoll ist eine Risiko-LV in folgenden Fällen:

 

1. Du hast eine Immobilie auf Kredit gekauft
 

Der Immobilienkredit kann zur finanziellen Last für Deinen Partner werden, wenn Du sterben solltest. Damit Dein Partner weiter den Kredit tilgen kann und nicht notgedrungen das Haus verkaufen muss, solltest Du ihn absichern. Diese Empfehlung gilt auch für unverheiratete Paare, die zusammen eine Immobilie erworben haben. Eine Risikolebensversicherung ist besser geeignet als eine Restschuldversicherung.

 

2. Du willst Deine Familie absichern
 

Als Haupt- oder Alleinverdiener Deiner Familie solltest Du Dich ebenfalls um die Absicherung Deiner Liebsten kümmern. Doch auch wenn beide Partner arbeiten, ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll. Witwen- und Waisenrente liegen zusammen meist deutlich unter dem letzten Gehalt des verstorbenen Partners. Und wenn der überlebende Partner plötzlich alleinerziehend ist, muss er sich möglicherweise bei den Arbeitszeiten und seinem Gehalt einschränken.
 

3. Du bist nicht verheiratet

Bist Du nicht mit Deinem Partner verheiratet, geht Ihr beide bei der Witwenrente leer aus, sollte einer von Euch beiden mal versterben. Habt Ihr gemeinsame Kinder, dann ist eine Risikolebensversicherung besonders wichtig.

 

Welche Risikolebensversicherung brauchen Paare?

 

Je nachdem, ob Du einen Partner hast, verheiratet bist oder als Alleinerziehende für Deine Kinder sorgst, gibt es unterschiedliche Arten, Deine Familie abzusichern.

 

Ehepaare mit Kind: Einzelne Verträge
 

Für Ehepaare mit Kindern sind oft zwei separate Verträge sinnvoll. Jeder Partner schließt einen Versicherungsvertrag ab. In Euren Verträgen setzt Ihr jeweils den anderen als Bezugsberechtigten ein. Marie nennt daher Tobi als Bezugsberechtigten und Tobi setzt umgekehrt Marie in seinen Vertrag ein. Sollte Marie früher sterben, dann erhält Tobi das Geld aus ihrem Vertrag und umgekehrt.

Wenn es mal zur Trennung kommen sollte, könnt Ihr den Bezugsberechtigten jederzeit ändern. Auch unterschiedlich lange Laufzeiten beider Verträge oder verschieden hohe Versicherungssummen sind möglich. Darüber kannst Du nachdenken, falls Dein Partner weniger verdient als Du und deshalb eine höhere Absicherung braucht für den Fall, dass Dein Einkommen wegbricht.

Nach dem Tod eines Partners kann der überlebende Partner die Kinder als Bezugsberechtigte einsetzen. Sollte der schlimmste Fall eintreten und auch der zweite Elternteil sterben, bekommen die Kinder das Geld aus dem Versicherungsvertrag.

 

Unverheiratete schließen Über-Kreuz-Verträge ab
 

Als unverheiratetes Paar sind einzelne Verträge eher ungeeignet: Da Ihr im Todesfall das Geld aus dem Vertrag Eures Partners bekommt, gilt das als Erbe und damit fällt in der Regel Erbschaftssteuer an: Während Ehepartner einen hohen Freibetrag von 500.000 Euro haben, habt ihr als unverheiratetes Paar nur einen Freibetrag von 20.000 Euro. Alles was darüber hinausgeht, wird versteuert.

Seid Ihr nicht verheiratet, solltet Ihr daher über eine besondere Variante der Risiko-LV nachdenken, die sich Über-Kreuz-Versicherung nennt. Denn in diesem Fall könnt Ihr Euch die Erbschaftssteuer sparen, sollte es mal zum Versicherungsfall kommen.

Die Über-Kreuz-Verträge funktionieren so: Wieder schließt jeder für sich einen eigenen Vertrag ab, setzt aber den Partner als versicherte Person ein. In Deinem Vertrag legst Du also fest, dass Du selbst das Geld aus Deiner Versicherung bekommst, sollte Dein Partner mal sterben.

Zum besseren Verständnis ein Beispiel: Tobi und Marie sind nicht verheiratet und schließen Über-Kreuz-Verträge ab. Das bedeutet, Tobi schließt eine Risiko-LV ab und setzt Marie als versicherte Person ein. Sollte Marie versterben, erhält er Geld aus seinem eigenen Versicherungsvertrag. Er muss dann keine Erbschaftsteuer zahlen, denn das Geld bekommt er aus einem Vertrag, der ihm ohnehin gehört.

Die Verträge eignen sich aber auch für Ehepaare, die eine Versicherungssumme wählen möchten, die über die Freigrenze von 500.000 Euro hinausgeht. Das kommt etwa infrage, wenn Ihr einen Hauskredit und zusätzlich noch den Lebensunterhalt Eurer Familie absichern möchtet.

Die einzelnen Über-Kreuz-Verträge könnt Ihr bei verschiedenen Anbietern abschließen – je nachdem, welcher Anbieter für welchen Partner am günstigsten ist.

Nach einer Trennung müsst Ihr wieder den „eigenen“ Vertrag übernehmen, sprich: Dein Ex-Partner überträgt Dir seinen Vertrag, in dem er als Versicherungsnehmer und Du als versicherte Person genannt sind. Dann hast Du wieder einen eigenen Vertrag und kannst dann auch bestimmen, wer im Fall Deines Todes die Versicherungssumme bekommen soll. Dieses Tauschgeschäft, das aus Über-Kreuz-Verträgen zwei normale Risikolebensversicherungen macht, funktioniert aber nur mit Zustimmung beider Partner.

Paare ohne Kind: Verbundene Leben
 

Auch eine gegenseitige Absicherung in einem gemeinsamen Vertrag ist möglich. So ein Vertrag wird oft kurz „verbundene Leben“ genannt. Ein Beispiel: Stirbt Marie, erhält ihr Ehemann Tobi die Versicherungssumme. Sollte Tobi zuerst versterben, bekommt Marie das Geld.

Geeignet ist die Versicherung aber eher für Paare ohne Kinder. Denn Kinder sind mit einem gemeinsamen Vertrag nicht ausreichend geschützt: Stirbt einer von Euch, zahlt der Anbieter nur einmal die versicherte Summe. Eure Kinder haben dann keinen Versicherungsschutz mehr für den Fall, dass auch dem zweiten Partner etwas passiert.

Und im Fall einer Trennung könnt Ihr die verbundenen Lebensversicherungen nicht in zwei separate Verträge teilen. Ihr müsst die Versicherung kündigen (mit Zustimmung beider Partner) und steht dann allesamt ohne Versicherungsschutz da.

 

Plant Ihr ohnehin keine Kinder, dann ist die verbundene Lebensversicherung eine gute Alternative zu den Über-Kreuz-Verträgen. Manchmal ist ein gemeinsamer Vertrag günstiger als zwei separate Verträge. Dennoch solltet Ihr vorher die Kosten für zwei einzelne Verträge mit denen eines gemeinsamen Vertrags vergleichen.

Als unverheiratetes Paar habt Ihr einen weiteren Vorteil: Da die Versicherungssumme nicht als Erbe gilt, fällt auch keine Erbschaftsteuer an.

Alleinerziehende können Kinder absichern
 

Eine Risiko-LV kannst Du auch abschließen, wenn Du allein für Deine Nachkommen sorgst. In Deinem Vertrag wählst Du dann einfach Deine Kinder als Bezugsberechtigte aus. Sind sie noch minderjährig, solltest Du gleichzeitig einen Vormund festlegen, der das Geld verwalten soll. Tust Du das nicht, ernennt das Gericht einen Vormund. Die Versicherungssumme wird dann erst ausgezahlt, sobald dieser feststeht. Sind die Kinder volljährig, erhalten sie das Geld direkt ausgezahlt.

 

Welche Versicherungssumme brauchst Du?

 

Die Versicherungssumme solltest Du hoch genug ansetzen. Beim Hauskredit ist das einfach, da nimmst Du einfach die Höhe der noch offenen Kreditsumme. Möchtest Du den Familienunterhalt absichern, kannst Du eine einfache Daumenregel anwenden. Du findest sie weiter unten in diesem Abschnitt.

 

Den Familienunterhalt sichern
 

Wenn Du nicht mehr da bist, fehlt Dein komplettes Einkommen – dafür bekommt Dein Ehepartner aber eine Witwenrente und Deine Kinder eine Waisenrente. In der Regel können die Renten aber Dein Einkommen nicht auffangen. Und bedenken solltest Du auch, dass Dein Partner womöglich weniger arbeiten kann, wenn er Eure Kinder allein betreuen muss. Es entsteht also eine monatliche Lücke bei den Finanzen Deiner Familie. Diese Lücke rechnest Du hoch auf die Jahre, die Deine Familie voraussichtlich auf das Geld angewiesen ist.

Daumenregel für die Höhe der Versicherungssumme
 

Einfacher geht das mit einer weit verbreiteten Daumenregel: Hast Du Kinder, dann solltest Du als Versicherungssumme das 4- bis 5-fache Bruttojahresgehalt absichern. Die Restschuld eines Hauskredits solltest Du obendrauf rechnen.

Möchtest Du nur Deinen Partner absichern, beispielsweise weil Du die Hauptverdienerin bist, dann kannst Du etwas niedriger ansetzen mit dem 3-fachen Deines Bruttojahresgehalts. Die Restschuld eines Hauskredits solltest Du wiederum dazurechnen.

 

Fazit


Eine Risikolebensversicherung ist ein essenzielles Instrument, um Deine Familie im Falle Deines vorzeitigen Todes finanziell abzusichern. Besonders wichtig ist sie für Haupt- oder Alleinverdiener, Immobilienbesitzer mit Krediten und unverheiratete Paare. Die Versicherungssumme sollte ausreichend hoch angesetzt werden, um den finanziellen Bedarf Deiner Hinterbliebenen zu decken – sei es für den Lebensunterhalt oder die Tilgung von Krediten.


Es gibt verschiedene Vertragsmodelle, die je nach Familienkonstellation und finanzieller Situation angepasst werden können. Paare können zwischen Einzelverträgen, verbundenen Leben oder Über-Kreuz-Verträgen wählen, wobei letztere insbesondere für unverheiratete Paare steuerliche Vorteile bieten.


Die Kosten für eine Risikolebensversicherung hängen von vielen Faktoren ab, darunter Alter, Gesundheitszustand und individuelle Risiken wie gefährliche Hobbys. Es ist daher ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls die Unterstützung eines Versicherungsvermittlers in Anspruch zu nehmen.


Mit der richtigen Risikolebensversicherung kannst Du sicherstellen, dass Deine Familie im Ernstfall finanziell abgesichert ist und keine existenzbedrohenden Belastungen tragen muss. Damit schaffst Du nicht nur materielle Sicherheit, sondern auch ein Stück emotionalen Frieden für Dich und Deine Lieben.

 

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